Malediven: Land und Leute

Die Bewohner der Eilande, die Malediver, verteilen sich auf 202 der ca. 1.200 Inseln. Sie sind ein freundliches Volk und ihr Lächeln verstärkt sich durch die strahlend weißen Zähne, die sie mit Korallensand schrubben. Ihre Vorfahren kamen etwa 500 v. Chr. aus Südindien und Sri Lanka. Sie brachten ihre Kultur, Schrift, Sprache und ihre Religion - den Buddhismus - mit. Dazu gesellten sich später arabische Geschäftsleute. 1153 setzte sich der Islam als Staatsreligion durch. Die Malediven sind der einzige Staat der Erde mit 100 % muslimischer Bevölkerung. Nur wenige buddhistische Tempel sind noch erhalten.

Im Jahre 1887 wurde die Inselgruppe zum Britischen Protektorat erklärt. Fast 100 Jahre mussten vergehen, bis die Malediven 1965 wieder ihre Souveränität zurückerhielten. Drei Jahre später wurde aus dem Sultanat eine unabhängige Republik.

Amtsprache des Landes ist die indo-iranische Sprache "Dhivehi", Handelssprache ist Englisch. In der Schrift macht sich der arabische Einfluss bemerkbar: Sie wird von links nach rechts geschrieben.

Typisch für die Malediven sind die aus einem Korallensand-Zement-Gemisch gebauten Häuser, die sich entlang der korallensandbedeckten Straßen ziehen. Dieser jahrhundertealten Tradition mussten die Malediver jetzt abschwören. Sie brauchen jedes Stück gesunder Koralle, denn die Riffs schützen ihr Land vor Sturmfluten. Eine akute Bedrohung für den eh schon spärlichen Lebensraum ist auch der globale Treibhauseffekt: Durch die Erwärmung steigt der Wasserspiegel, die Inselchen drohen unterzugehen.